Steile These: Warum die Wikinger Grönland wirklich verließen

Eine unerwartete Erkenntnis, die die Welt da präsentiert. Bislang ging die Forschung davon aus, dass es der Rückgang der Temperaturen war, der zum Rückzug führte. Als Beleg dafür wurden Eisbohrkerne genommen, die aber nicht das Klima an der Südküste Grönlands abbildeten. Nun wurden aber Methoden angewendet, das Klima zu rekonstruieren. Dazu wurden Biomarker eingesetzt. Es war wohl eher eine Dürre, die verantwortlich war. 

“Als Grund wird in der Forschung die Kleine Eiszeit genannt, die ab dem 14. Jahrhundert das Klima auf der nördlichen Halbkugel maßgeblich prägte. Zunehmende Kälte hätte demnach die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen auf Grönland derart erschwert, dass die beiden größeren Orte – die Westliche und die Östliche Siedlung – bewusst aufgegeben wurden. Angriffe der „Skraelingar“, wie die Inuit genannt wurden, Krankheiten und Inzest mögen für die Nachfahren der 25 Schiffsbesatzungen, die Eriks Verlockungen einst nach Grönland gefolgt waren, weitere Gründe des Abzugs gewesen sein. 

Ein Team der University of Massachusetts Amherst kommt in der Fachzeitschrift „Science Advances“ 2022 zu einem anderen Schluss: Nicht die Kälte, sondern die Trockenheit machte den Wikingern den Garaus. Im 14. Jahrhundert war aus dem „grünen Land“ Eriks des Roten eine dürre Welt geworden, die das Vieh nicht mehr ernähren konnte.” 

Allerdings widerspricht dies den meisten anderen Temperaturrekonstruktionen aus Grönland, die eine starke Abkühlung im Übergang der Mittelalterlichen Wärmeperiode zur Kleinen Eiszeit anzeigen.  

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Fritz Vahrenholt im Interview mit Milena Preradovic. 

“”Diese grüne Energiepolitik führt in die Katastrophe. Das kann die Industrie nicht überleben“, sagt der Energieexperte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. In seinem Buch „Die große Energiekrise“ beschreibt Vahrenholt die aktuelle Situation und stellt Lösungen vor. „Überall auf der Welt wird an der 4. Generation von Kernkraftwerken geforscht, nur in Deutschland nicht“. Ebenso weigert sich die Ampel, eigenes Schiefergas zu fördern und Kohle CO2-neutral zu machen. „Ich bin sicher, in allen Punkten muss es ein Umdenken geben“, sagt der Chemiker und frühere SPD-Umweltsenator von Hamburg.” 

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Wie mag die Entscheidung, die Autobahn 23 nicht auszubauen, auf Investoren für die geplante Batteriefabrik an der Westküste von Schleswig-Holstein wirken? Die Autobahn ist nach Angaben des NDR nicht mehr auf der Prioritätenliste. Ob man beim Transport zu der Fabrik und den Zulieferern wohl doch eher auf Lastenräder setzt? Die brauchen ja keine Autobahnen. 

“Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Weg für einen umstrittenen schnelleren Um- oder Ausbau bestimmter Autobahnprojekte in Deutschland frei gemacht. Die A23 ist allerdings nicht dabei. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, das Projekt “Ausbau A23” sei zunächst von einer Planungsbeschleunigung ausgenommen worden. Die Bitte dazu kam laut Wissing von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Diesem Wunsch habe er kurzfristig entsprochen, um nicht das gesamte Gesetzesprojekt zu gefährden.” 

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Klimafonds: Anspruch und Wirklichkeit. Die Wirtschaftswoche über die Gelder, die die Länder in verschiedene Klimafonds einzahlen. 

“Hierüber sprach der Bundeskanzler, als er nun zwei Milliarden Euro der Bundesrepublik im Rahmen der Weltklimaverhandlungen der UN ankündigte. Hier haben die reicheren Länder insgesamt zwei Fonds versprochen: Zum einen gibt es bereits den Green Climate Fund (GCF), der bereits 2009 bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen ersonnen wurde. Er soll ärmeren Ländern helfen, sowohl durch eigene Anstrengungen das Klima zu schützen wie auch sich an den schon laufenden Klimawandel anzupassen. Zum anderen einigten sich Regierungen auf der letzten Weltklimakonferenz 2022 in Ägypten darauf, einen Fonds für Schäden und Verluste (Loss and Damage) zu etablieren. Hier ist allerdings noch völlig offen, wer einzahlt und wofür das Geld genau eingesetzt werden darf. Grob geht es darum, dass die Ärmsten einen Ausgleich für Schäden bekommen, die zum Großteil reichere Länder durch ihren hohen Energieverbrauch verursacht haben. Wenn Scholz nun zwei Milliarden Euro verspricht, klingt das positiv. Es lässt aber aus, dass die Ankündigungen für solche Beiträge weit hinter den Versprechen der Regierungen zurückgeblieben sind. Bis 2020 sollten bereits jährlich 100 Milliarden US-Dollar zusammenkommen, um Klimaschutz und Klimaanpassung zu bezahlen. Das Ziel wurde zuletzt um fast 17 Milliarden US-Dollar verfehlt und könnte vielleicht 2023 das erste Mal erreicht werden.”  

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Australien wird in den Northern Territories Erdgas mittels Fracking erlauben. ABC dazu: 

“The Northern Territory government will allow a full-scale onshore gas industry to go ahead in the gas-rich Beetaloo Basin, five years after a moratorium on fracking was lifted.  

Key points: 

The NT Government will allow fracking to go ahead in the Beetaloo Basin 

They say they have implemented all 135 recommendations of the Pepper inquiry 

Scientists claim they have not met a recommendation to offset gas emissions from the project 

The government has been racing to tick off 135 recommendations from the 2018 Pepper inquiry, which found industry risks could be managed if its recommendations were implemented in full. 

The government announced today that has been done, and oil and gas companies will be able to make an application for onshore gas production projects, which will be regulated by one of the most robust frameworks in Australia.  

It also said it has a new petroleum operations unit to deliver a strong compliance program, which will be funded by a $2 million annual investment. 

It comes after the NT government released the findings of a critical, three-year study into fracking in the Beetaloo sub-basin on April 19.  

The Strategic Regional Environmental and Baseline Assessment (SREBA), which was a key recommendation from the Pepper inquiry, found no new risks associated with the development of an onshore gas industry.” 

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Eine interessante Seite betreibt Bernd Hussing. Dort kann man sich die Temperaturabweichungen eines laufenden Monats in Deutschland ansehen. 

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Nein, das wird man der Queen niemals verzeihen. Starb sie doch genau an dem Tag, als man bei Science mal wieder eine neue Deadline nannte mit nun aber endgültigen Kipppunkten. Diesmal aber wirklich. Klingt verrückt? Ist es auch. Aber es ist tatsächlich so passiert, wie man bei Phys nachlesen kann. 

On September 8, 2022, at 6.30pm in Britain, Buckingham Palace announced the death of Queen Elizabeth II. The news broke just 30 minutes before the press embargo lifted on a major review of climate change tipping pointsin the journal Science. 

The paper in Science was truly earth-shattering, as it heralded changes that could threaten the future of civil society on this planet. But it was the other news that captured the world’s attention. 

So, in case you missed it, I’d like to alert you to this important paper by British climate researcher David Armstrong McKay and colleagues. 

Wir leben in einer verrückten Welt. 

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Kommentar von Sven Titz in der NZZ:

Nicht jede Wetterkapriole ist eine Folge des Klimawandels. Wer anderes behauptet, verbreitet unnötig Ängste

Der globale Temperaturanstieg erhöht die meteorologischen Risiken. Doch wer alle ungewöhnlichen Umweltphänomene der Erderwärmung zuschreibt, nimmt in Kauf, dass manche Menschen kopflos reagieren.

Haben Sie heute schon aus dem Fenster geschaut und dem Klimawandel ins finstere Antlitz geblickt? Nein? Dann wird es aber Zeit. Geht es nach einem grossen Teil der deutschsprachigen Medien, muss heutzutage fast jede Laune des Wetters und jede eigenartige Umwelterscheinung auf den Klimawandel zurückgeführt werden.

Das gilt vor allem dann, wenn schwere Schäden auftreten oder es spektakuläre Bilder gibt. Also praktisch jeden Tag. Irgendwo auf der Welt tobt immer ein Unwetter. Dank den Handys entstehen heute auch Unmengen an Fotos und Videos. Oft wird behauptet, es handle sich um Ereignisse, die ohne den Klimawandel gar nicht stattgefunden hätten.

Leere Kanäle und Blizzards als Beleg für den Klimawandel?

Diese Manie führt inzwischen zu bizarren Fehlinterpretationen. Als im Februar einige flache Kanäle in Venedig für kurze Zeit nahezu leerliefen, tönte es landauf, landab, eine der Ursachen sei die Trockenheit in Norditalien und dahinter stecke letztlich der Klimawandel.

Weiterlesen in der NZZ

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Wasserstand im Gardasee, Preisdeckel für Industriestrom, Übernahme von Strafen für die “letzte Generation”

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 05. 05. 23. Ein Artikel berichtet über dem aktuellen, sehr niedrigen Wasserstand im Gardasee in Italien. Dabei wird berichtet, dass der Wasserstand noch nie so niedrig gewesen ist, vor 70 Jahren war der Wasserstand ähnlich, nach den Angaben 1 mm höher. Mit der Angabe des Wasserstandes vor 70 Jahren zeigt sich jedoch, dass es damals schon einmal einen ähnlich niedrigen Wasserstand gegeben hat. Vor 70 Jahren hat aber noch keiner über den Klimawandel spekuliert.

In einem weiteren Artikel im Blog wird über den geplanten Preisdeckel für Industriestrom berichtet. Wirtschaftsminister Habeck plant diesen Preisdeckel, um die Abwanderung von Industriebetrieben aus Deutschland zu verhindern. In der Einleitung wird schon berichtet, dass die Regierung – insbesondere die Grünen – die selbst geschaffenen Probleme zu heilen. Der Industriestrom soll subventioniert werden. Doch wer soll das bezahlen? Letztendlich zahlen die Bürger in Deutschland die Zeche, für welche die Regierung verantwortlich ist. Eine Reihe von Maßnahmen – unbedingter Vorzug für “Erneuerbare Energien”, Aus für Kernkraftwerke, Widerstand gegen Erdgasgewinnung im eigenen Land, … – haben die Strompreise in Deutschland in die Höhe getrieben. Wie hier im Blog vor einiger Zeit bereits berichtet, wird die “dümmste Stromversorgung” in Deutschland benannt.

In einem weiteren Artikel im Blog geht es um die Ankündigung des Investment-Unternehmens Ökoworld AG, die Strafen zu übernehmen, welche gegen Teilnehmer der “Letzten Generation” verhängt werden. Es ist schon bedenklich, dass ein Unternehmen für Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten eintritt, welche gegen eine solche Organisation verhängt werden. Überhaupt ist eine solche Übernahme nur bei Geldstrafen möglich, Freiheitsstrafen sind nicht übertragbar. Doch wie ist eine solche Kostenübernehme zu bewerten? Das wird die letzte Generation nur dazu bewegen, ihre fragwürdigen Aktionen zu verstärken. Doch wenn man diese Idee weiterspinnt, könnte z. B. ein “Interessent” die Geldstrafen für illegale Autorennen übernehmen. Ich könnte mit vorstellen, dass irgendwie eine rechtliche Grauzone betreten wird.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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